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Der dritte Workshop: An der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde

In Eberswalde waren wir mit unserem Workshop am 12. Oktober 2016 zu Gast an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE). Hier finden engagierte Menschen Studienfächer wie Erneuerbare Energien, Nachhaltiger Tourismus, Forstwirtschaft oder Nachhaltige Wirtschaft. Die Hochschule zeichnet sich auch im alltäglichen Betrieb durch ein vorbildliches Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement aus und ist seit 2014 klimaneutral. Hier waren wir also genau richtig!

Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus neunten und zehnten Klassen mehrerer örtlicher Schulen möchten sich gerne für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzen, wussten aber vor dem Workshop noch nicht genau wie. Durch die anderen Teilnehmenden – darunter auch Studierende der HNE – lernten sie und ihre Lehrerinnen konkrete lokale Projekte und Initiativen wie zum Beispiel die Transition-Initiative WandelBar oder Greenpeace Eberswalde kennen. Sie haben nun direkte, persönliche Kontakte, an die sie sich wenden können. Die Initiativen vernetzten sich untereinander und auch der Austausch zwischen Lehrerinnen und Anbietenden außerschulischer Angebote wurde als sehr wertvoll erlebt.

Wie es gelingen kann, bestehende Angebote für Nachhaltigkeits-Engagement in Eberswalde bei den Schülerinnen und Schülern bekannter zu machen, war eines der Themen, mit denen sich die Kleingruppen im Laufe des Design-Thinking-Prozesses beschäftigten. Entwickelt wurden die Themen und Ideen auf Grundlage der Interviews, die wir zu Beginn mit den Jugendlichen führten. Denn sie selbst wissen am besten, auf welche Art und Weise sie am liebsten lernen und wie ein attraktives Lernangebot in ihren Augen aussieht. Für die außerschulischen Teilnehmenden war dies eine einzigartige Möglichkeit, direkt mit Schülerinnen und Schülern über deren Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen.

Zum Design Thinking gehört, dass die entwickelten Ideen am Ende visuell dargestellt werden. Das hat unter anderem den Vorteil, dass die Konzepte so viel vorstellbarer werden und sich besser präsentieren lassen. Beim Basteln von sogenannten Prototypen ihrer Ideen konnten sich die vier durchmischten Gruppen kreativ austoben. Anschließend präsentierten sich alle gegenseitig die Ergebnisse, die so in jeder einzelnen Schule umgesetzt werden können: Beim „Coolen Umwelttag“ an der Schule gibt es Themenstände zu Klamottenrecycling, Selfmade-Naturkosmetik und Naturschutzorganisationen, Bio-Essensstände, einen „Schenkeschrank“ und dazu einen Spendenlauf durch Eberswalde. Unter Einbeziehung der ganzen Schule soll so das Umweltschutzinteresse geweckt, Projekte initiiert und Veränderungen im Konsumverhalten erzielt werden.

Eine andere Gruppe beschäftigte sich damit, wie Umweltthemen wie erneuerbare Energien ihren Weg in den Schulunterricht finden. Sie erarbeiteten einen Plan, bei dem ihre Schule mit Umweltorganisationen kooperiert und die Klasse Exkursionen unternimmt. Während der Ideenausarbeitung lieh sich diese Gruppe bei einer der anderen vorübergehend eine Lehrerin aus, um sie darüber auszufragen, wie überhaupt Lehrpläne entstehen und wer bestimmt, welche Themen im Unterricht behandelt werden.

Zwischendurch brachten wir mit verschiedenen Warm-Ups unseren Kreislauf in Schwung. Mit einem gut durchbluteten Gehirn und starken Lachmuskeln arbeitet es sich einfach besser.

Eine dritte Gruppe löste das Problem des Informationsdefizits an Engagement-Möglichkeiten in Eberswalde durch die Gründung einer Schulgruppe, die laufend aktuelle Angebote und Aktionen recherchiert und diese an die ganze Schule weitergibt – zum Beispiel an einem schwarzen Brett im Flur oder auch in den Bussen, mit denen die Kinder und Jugendlichen zur Schule fahren. Die Gruppe hat persönliche Kontakte zu den Organisationen wie Greenpeace oder ALNUS e.V. und lädt diese auch an die Schule ein, damit sie neue Projekte vorstellen können.

Die vierte Gruppe erarbeitete Rahmenbedingungen für erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte an ihren Schulen: Die Schülerinnen und Schüler werden von Anfang an miteinbezogen. Zur Sicherstellung der nötigen Verbindlichkeit wird ein Vertrag mit der Schulleitung geschlossen. Für die Werbung für öffentlichkeitswirksame Projekte wird der Bürgermeister um Unterstützung gebeten. Und – nicht zu vergessen – am Ende wird das erfolgreich abgeschlossene Projekt gebührend gefeiert!

Wir haben den Tag in Eberswalde sehr genossen und haben wieder einmal festgestellt: Wenn Menschen unterschiedlichen Alters und vielfältiger Hintergründe auf Augenhöhe zusammenarbeiten, entstehen großartige Ideen, mit denen wir gemeinsam die Welt ein Stückchen besser machen können.

Vielen Dank an alle für Euren großartigen Einsatz!

Stimmen nach dem Workshop

„Es war nicht so steif und man konnte freier reden."

„Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt!"

„Schülerinnen und Schüler, die heute Morgen noch sehr aufgeregt waren und dachten, dass sie sich vielleicht nicht trauen würden, etwas zu sagen, sind total aus sich heraus gekommen und haben super mitgemacht."

„Meine Schüler haben mich mal wieder überrascht!"

„Mir hat die Aufgabenstellung gefallen und, dass ich jetzt weiß, was es für Möglichkeiten gibt, um Gutes zu tun."

„Ich fand den ganzen Tag mega spannend und werde es weiterempfehlen."

„Ich werde meiner Oma und Mama erklären, was Nachhaltigkeit ist."

 

Die Veranstaltung fand mit freundlicher Unterstützung der Privatbäckerei Wiese statt. Vielen Dank!

Außerschulische Expertinnen und Experten

1. Ulrike Amrehn

WandelBar / Fair Trade Stadt

2. Matthias Eichler

ALNUS e.V.

3. Lotte Frölich

HNE Eberswalde

4. Silvan Hild

Greenpeace Eberswalde

5. Jennifer Nitzschke

Klasse Klima / HNE

6. Christina Tings

2°Campus / WandelBar

Ministerium Land Brandenburg
BildungsCent e.V.